... wird man direkt eines Besseren belehrt. Aber starten wir den Tag am Morgen und berichten von den Details mit der DB später.

**Samstag - die Chance zum Ausschlafen**
Auch wenn ich noch im Hotel irgendwo südlich von Berlin erwache, so ist es doch Samstag und ich habe die Chance zum Ausschlafen. Die letzten Tage waren immer sehr früh und aktionsreich. Auch wenn ich nicht unbedingt viel Schlaf benötige, so kommen mir Tage wie dieser ab und zu doch sehr gelegen. Die letzten Tage, genauer die letzten drei, waren erfüllt mit einem Workshop zu Acodey - unserer Komponentenbibliothek. Bedingt durch die Mächtigkeit und der kundenspezifischen Anpassungen sind diese Art Workshops (un-)regelmäßig angesetzt. Die Vorteile liegen hierbei meines Erachtens klar auf der Hand: Der Kunde erhält die neuesten Informationen zu den Komponenten und deren Anwendung direkt vom Hersteller; wir haben die Chance besser auf die Anforderungen und Wünsche einzugehen und die Möglichkeit zur Erweiterung unserer Bibliothek.

Ausschlafen ist hier übrigens im Sinne von 'kurz nach 7:00 Uhr' statt wie die sonstigen Tage um 6:30 Uhr zu verstehen. 🤪 - Das sind echte 'Todeszeiten' für einen nachtaktiven Entwickler wie mich. Aber es hat genau wie beim AFP-Workshop letzte Woche erneut sehr viel Spass und Freude bereitet, über unsere Produkte zu sprechen und Lösungen mit dem Kunden auszuarbeiten. Kein Wunder, waren es doch die gleichen Teilnehmer...

Zusammen mit dem letzten Verbliebenen des Workshops waren wir die einzigen Gäste dieser Nacht überhaupt und entsprechend ruhig konnten wir uns das Frühstück zu Gemüte führen, und ein wenig über die Inhalte der letzten Tage resümieren. Und so ging die Zeit beinahe wie im Fluge um.

**Fahrkarte per Mobilfunk**
Coole Sache... 'Das Handy wird zur Fahrkarte' wie es die Deutsche Bahn betitelt. Nunja, der Begriff 'Handy' zeugt ja nicht sonderlich von Intelligenz, aber das Konzept ist sehr einfach, kundenfreundlich und stylish. Fahrkartenbuchung mit/ohne Reservierung sind für ICE und IC/EC ab 51 Kilometer Distanz möglich. Hm, okay, also dann doch noch traditionell am Schalter das Ticket für den Regionalexpress nach Berlin Hbf gekauft. Und ab geht's... Dank guter Funkverbindung und MMS-fähigen Gerät überbrücke ich die Zeit bis zur Landeshauptstadt mit der Suche nach einer geeigneten Verbindung in die Heimat. Hm, ja, etwa 19:00 Uhr zuhause ankommen klingt gut. Und zweimal Umsteigen ist auch akzeptabel, also schauen wir mal nach Reservierung und Buchen online. Alles ohne Notebook, direkt über den Browser des Mobilfunkgeräts. *Dringring* - sie haben eine MMS erhalten. Phantastisch, das ging sogar schneller als der Ticketautomat die Fahrkarte gedruckt und ausgespuckt hat. Die MMS selbst besteht aus zwei Teilen: Einem 2D-Barcode mit Zertifikat für die Kontrollautomaten der Zugbegleitung und den Ticketdaten im Klartext. Gut, Ticket vorliegend, dann wollen wir mal sehen, was bei der Prüfung im ICE passieren wird... 😁

**ICE wird 15 Jahre - und das Chaos bricht aus**
Nach einem kurzen Zwischenstopp am Berliner Hauptbahnhof geht's pünktlich im ICE los. Sitzplatzreservierung hat leider nicht ganz geklappt, aber das Sven-Prinzip ist aktiv und ich finde ein 6er-Abteil mit nur drei Reservierungen. Hehehe, mein Sitzplatz, komme wer wolle...
Und die weiteren Fahrtgäste lassen nicht auf sich warten. Am Ende sind wir ausgebucht. Ein rustikales Ehepartner auf dem Weg nach Bad Sobernheim und vier Jungspunde - übrigens in Balance (3:3) - wenn ich mich da mal einbeziehen darf.

Die Fahrt verläuft gut. Ja, bis kurz vor Braunschweig... wir werden langsamer und 'dürfen' dann bedingt durch Notarzteinsatz samt Personenschaden mitten in der Prärie stehen bleiben. Nach einiger Zeit läuft ein sichtlich entrüsteter und laut zetender Zugführer an uns vorbei. Tja, bleibt aktuell nur der Weg zurück über Magdeburg. Achja, und inzwischen gab's die erste Fahrscheinprüfung. 'Och, nicht die neuen Dinger.' - *g* - tjoa, Service am Kunden. Genau wie beschrieben, scannt der Zugbegleiter das Mobilfunkgerät und prüft mein Authentifizierung. Soweit alles in Ordnung. Das war ja einfach...

**Die Zeit verrinnt...**
... im wahrsten Sinne der Worte. Habe ich schon erwähnt, dass wir immer noch stehen? Okay, nach mehr als einer Stunde informiert uns das Zugpersonal, dass wir Gutscheine erhalten werden und unsere Tickets zwecks Stempelung bereithalten mögen... Öh, mein Telefon wollte ich aber nicht verschönern lassen. Warten wir mal ab was passiert: 'Ach, sie sind das ja. Hm, hier ist der Gutschein, aber bitte nicht schummeln.' - Klar, warum sollte ich auch? Immerhin geht die Fahrt dann doch nach knapp zwei Stunden weiter - in die Gegenrichtung.

**Wir haben aktuell etwa eine Verspätung von 190 Minuten**
Ahhhja, 3:10 Stunden klingen wohl zu brutal für die Reisenden oder wie ist die Angabe zu verstehen? Egal, ich gehe auch nicht davon aus, dass wir in irgendeiner Weise Boden gutmachen werden. Hm, das entspricht in etwa 22:00 Uhr Ankunft bei mir, dass klappt jedoch nicht mit der gebuchten Reiseroute, also Plan B und wir disponieren den Weg über Mannheim. Irgendwie habe ich echt Mitleid mit der Zugbegleitung. Nicht nur, dass seit der WM die Bordansagen generell in zwei Sprachen (mehr schlecht denn recht) durchgegeben werden, nein auch die vielen Anfragen mit den alternativen Verbindungen und herrje Problemen und 'angekratzten' Reisenden. Ich glaube, die sind allesamt froh, wenn sie Feierabend haben und ins Wochenende können.

**We are empty**
'Bedingt durch die Verspätung von 3 Stunden und 10 Minuten' - ah, geht doch... - 'weisen wir sie darauf hin, dass wir das Bordrestaurant ausnahmeweise früher schliessen müssen. Dieser ICE wird die Fahrt in Frankfurt Hbf beenden.' - Hehehe, komplett geplündert der Laden hier. Glücklicherweise konnte ich mir rechtzeitig noch was zu Trinken sichern.

**Die weitere Reiseroute**
Okay, also, dann eben die Ostroute nach Hause. Statt wie geplant über Bad Münster geht es eben über Mannheim und Kaiserslautern nach Hause. Wir sind ja spontan und flexibel. Ich bin mal gespannt was mich noch alles erwarten wird. Die Umsteigezeit in Ffm beträgt übrigens nur geplante 10 Minuten. Sofern keine weiteren Verzögerungen eintreffen sollten...
... die jedoch wegen der Gleisblockierung nicht ausblieben. Somit wurde der reguläre ICE nach München über Mannheim und Stuttgart eben 8 Minuten später auf dem gegenüberliegenden Gleis erwartet. Fein, die Weiterfahrt bis nach Mannheim blieb dann relativ unkompliziert. Immerhin waren wir noch zu dritt, und nutzten die Zeit mit Smalltalk, wo denn wer herkomme und wohin zu welchem Zweck fahre.

**Wenn Chaos, dann Chaos**
Nach einer kurzen Verschnaufpause in Mannheim ging es dann mit der S-Bahn weiter  .o( Das nächste Mal nehme ich den IC/EC nach Paris... ). Nur das Chaos wurde wieder größer: jugendliche Fußballfans des 1.FC Saarbrücken.
Mann, mann, was ein Gelabbers. Ich kann euch sagen, unglaublich. 🤪
Well, letztendlich brachte mich die RSB zurück in die gewohnte Heimat. Jetzt erstmal ein ausgiebiges Bad zum Relaxen nehmen...

Bis denne, JoKi

PS: Die logistische Leistung zur Disposition der Verspätungen und Anschlußverbindungen ist übrigens respektabel und verdient mein Lob.