Nachfolgend ein paar Eindrücke und Erlebnisse während des ersten Tages der Entwicklerkonferenz zu Visual FoxPro, SQL Server und .NET Framework.

**Der frühe Vogel fängt den Wurm**
Ja, in der Tat, so kam es mir gerade heute morgen ein wenig vor. Nicht nur die Tatsache, dass ich die Session zu Active FoxPro Pages 3.0 als eine der ersten zum Besten geben darf; nein, auch noch gleich im größten Raum - dem Auditorium - der Konferenz. Well, well, was sein, muss sein...

Es besteht hierbei leider die Gefahr, dass sich einige der Anwesenden in den letzten Reihen platzieren und die Distanz im Vergleich zu den anderen Räumen doch ein klein wenig weiter ist. Hallo Echo...

Die Session lief für meinen Geschmack gut. Um ehrlich zu sein, war ich angetan, dass ich absolut im zeitlichen Rahmen von 75 Minuten geblieben bin. Im Gegenteil, am Ende blieben sogar noch einige Minuten für Fragen und Antworten zur freien Verfügung. Scheinbar wirkt sich das 'Session-Training' auf den monatlichen Stammtischen positiv hier auf der Konferenz aus. Interessanterweise fiel mir während der Session noch ein ziemlich interessantes und wirkungsvolles Einsatzgebiet für die AFP ein: Reportausgabe im Web aka Reporting Services. Sämtliche Werkzeuge liegen zu Füssen - VFP Datenbank, VFP Reports und AFP auf einem Webserver. Ein wenig HTML samt JavaScript für die optische Darstellung und Benutzerinteraktion und schon hat man eine brauchbare Lösung. Hm, im Laufe der Konferenz habe ich ein kleines Frontend für AFP Reporting Services erstellt.

**D-VFPX - VFP 9.0 und VFPX/VFPY**
Visual FoxPro und die Community - zwei unzertrennliche Komponenten. Eine Komposition sozusagen. Nur irgendwie hat das zeitlich nicht bei mir hingehauen. Achja, ich war in sehr guten Gesprächen mit anderen Entwicklern vertieft. Ich fand die Gelegenheit wirkungsvoller als die Demonstration der verschiedenen Projekte von VFP*X* u begutachten. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass ich bereits zwei Komponenten - GDIPlusX und OutlookBar2003 - im Projekt: Sunshine erweitert habe. Weitere Lösungen aus VFP*X* werde ich mir sicherlich mal bei Bedarf zu Gemüte führen.

**D-PDF - PDF in Form**
Ein wenig verspätet durch das vorzügliche Mittagessen versuchte ich den detaillierten Informationen von Kirsten Hinrichs in Bezug auf die Formularfähigkeiten des PDF-Formats zu folgen. Die Inhaltstiefe des Sachgebiets, die Art und Weise der Wissensvermittlung und die umfangreichen Erläuterungen zu auftretenden Problemen für diese 'undokumentierte' Funktionalität in den preisgünstigen PDF-Lösungen von Adobe waren gut. Ich habe es dennoch nicht so ganz verstanden. Was jedoch weniger an Kirstens Session sondern vielmehr an mir lag. Erschwerend der Kampf mit der Schläfrigkeit nach der Mahlzeit. Ich werde mir hier auf alle Fälle die Sessionnotizen durchlesen.

**E-REP1 - Sedna Reporting Enhancements**
Haha... die Report Engine in VFP 9.0 ist schon wesentlich verbessert worden. Neben der Einbindung von GDI+ zur grafischen Darstellung (insbesondere beim Zoom) und den verfeinerten Einstellungen zur optischen Konfiguration, wird das Service Pack 2 die Messlatte wieder ein gutes Stück nach oben verlegen. Die Erweiterbarkeit der VFP 9.0 Report Engine wurde erneut verbessert und vereinfacht. Wo in den vorherigen Versionen verstreut einzelne Teile eines Reports ein wenig unkoordiniert in der Lage verstreut rumlagen, bieten die Veränderungen im kommenden Service Pack 2 ein "Zwiebelprinzip" eines Reports, ohne Limitierung ;-)
Die Ideen von Lisa waren übrigens auch einer der Gründe für die Implementierung der bereits genannten AFP Reporting Services. Diese sind sozusagen während der Session nebenbei entstanden. Hm, ich denke, dass ich hierzu einen eigenen Artikel schreiben werde.

**D-CASE - Use Case Analyse in Projekten**
Use Cases oder auf deutsch Anwendungsfällen ermöglichen die Übertragung eines alltäglichen Problems in die Semantik der Software-Entwicklung. Anwendungsfälle sind Bestandteil der Unified Modeling Language (UML) und werden im Rahmen der Systemanalyse zusammen mit dem Kunden aufgenommen und dokumentiert. Auf diese Weise kann man durch Fragestellungen und der Erkennung von abstrakten Zusammenhängen auf definierte Art das System in Teilen und im Ganzen beschreiben. Nicht nur, dass man selbst mit dem Kunden das Szenario beschreibt und somit die Situationen konkretisieren kann, sondern auch später in den Entwicklungsphasen helfen Use Cases dem Entwickler bei der Implementierung der Software - ohne Überraschungen erleben zu müssen. Patrick gab zunächst einen Überblick über diverse Modellelemente der UML wider und die Session konzentrierte sich danach auf die Modellierung eines Use Case Diagramms mit den verschiedenen Relationen zwischen Akteuren und Anwendungsfällen. Zunächst mag diese Herangehensweise für einen Entwickler als zeitaufwändig und überflüssig erscheinen, aber die produzierten Diagramme sind zu späteren Zeitpunkten den Aufwand immer wert, da weitaus weniger Fragen diskutiert werden müssen.

**Resumé zum ersten Konferenztag**
Nach einem arbeitsreichen Start am Morgen lief der Tag sozusagen sehr gediegen über die Bühne. Zwar habe ich sehr viel Zeit mit Networking und Gesprächen mit anderen Teilnehmern verbracht; was ich übrigens wirklich sehr begrüße und schätze, aber dennoch blieb Zeit sich in überaus interessante Vorträge mit Anregungen und Ideen versorgen zu lassen. Den Abend haben wir dann mit der Vertiefung etlicher Sessionthemen im Hotel-Bistro vertieft. Insbesondere das Wiedersehen mit einigen Besuchern der Devcon 2006 in Prag - etwa Juri Tschutenko - freute mich besonders. Community at its best.


Bis denne, JoKi